GreenCampus

Blick aus dem zweiten Stock auf den Innenhof der Uni Mittelstrasse. Bild: Sabin Bieri

GreenCampus signalisiert den Startschuss für die Vision eines nachhaltigen, klimaneutralen Campus. Die Umgestaltung des Innenhofs Uni Mittelstrasse dient als Modell für städtische Begrünung und Biodiversitätsförderung mittels transdisziplinärer Forschung. Hierdurch werden sommerliche Wärmespitzen gebrochen, CO2 gespeichert und es entsteht ein vielfältig bespielbarer Begegnungsraum, der einen niederschwelligen Zugang zu Natur bietet und zu dezentralen Biodiversitätsinitiativen in Wohngebieten anregt.

Mit Blick auf die Gesamtfläche der universitären Aussenräume lassen sich wertvolle Erkenntnisse für die Regulierung von Hitzeinseln und die Umsetzung des CO2-Absenkungspfads der Uni gewinnen.

Projektteam

Antragstellende: Sabin Bieri, Urs Balsiger, beide Centre for Development and Environment CDE; Eric Allan, Institute for Plant Sciences; Michael Neuenschwander, Co.Architekten.

Projektkoordination: Juri Fitz, CDE

Partner*innen: Hauskommission Mittelstrasse 43; Abteilung Bau und Raum; Abteilung Betrieb und Technik, alle Universität Bern; Kantonales Amt für Grundstücke und Gebäude, Kanton Bern; Masterstudierende «Sustainability Transformations» sowie weitere Studierende und Mitarbeitende der Universität Bern an der Mittelstrasse 43.

Beitrag zur nachhaltigen Transformation

Die Klimaregulierung in Städten wird zu einer der dringlichsten Aufgaben im Zuge der Anpassung an die globale Erwärmung. Bereits kleinräumig angelegte Massnahmen, beispielsweise via Entsiegelung oder Begrünung, vermögen die Temperaturen wesentlich zu reduzieren. Städtische Lebensräume bleiben damit als Begegnungsräume für die Bevölkerung auch im Sommer erhalten.

Der Innenhof der Uni Mittelstrasse verwandelt sich an sonnigen Tagen in eine Hitzeinsel. Mit gezielten Interventionen lassen sich substanzielle Veränderungen im Temperaturregime erzielen sowie CO2-Emissionssenken einrichten. Durch die geplante Biodiversitätschallenge sollen zudem Lernräume entstehen, die niederschwellige Einsichten zur Funktion von Pflanzen bei der Kühlung von städtischen Räumen bereitstellen. Im Rahmen der Agenda 2030 (SDG 11, life in cities, sowie SDG 13, take action to combat climate change) sind zahlreiche lokale Initiativen entstanden, um städtische Lebensräume resilienter gegenüber steigenden Temperaturen zu machen – so auch in der Stadt Bern. Die Universitäten als wichtige Arbeits- und Lebensräume prägen städtische Quartiere stark und können hier Vorbildcharakter entwickeln.

In Zusammenarbeit mit Co.Architekten, dem Architekturbüro, welches den Umbau Mittelstrasse geplant und umgesetzt hat, aber schwergewichtig durch Studierende geleitet, soll der Innenhof der Uni Mittelstrasse im Einklang mit dem von der Universität entwickelten CO2-Absenkungspfad umgestaltet und in einen durch Universitätsangehörige und Quartierbewohner*innen entworfenen Aussenraum überführt werden. Das transdisziplinäre Design bringt Nutzer*innen des Gebäudes, Anwohnende, aber auch den Kanton als Grundbesitzer und Architekt*innen zur Entwicklung einer gemeinsamen Vision zusammen. Die Herausforderung liegt darin, diese Vision den vielfältigen Nutzungsansprüchen gegenüberzustellen und einen tragfähigen Weg zur Umsetzung zu entwerfen und auszuführen.

Aktueller Stand & nächste Schritte

Eine Gruppe von fünf MA Minor Studierenden stellt sich im Rahmen einer Lehrveranstaltung eine Aufgabe im Zusammenhang mit GreenCampus, welche bis Januar bearbeitet werden soll. Zudem wurden erste Absprachen mit RealTransform getroffen, einem durch SwissUniversities unterstützten Nachhaltigkeitsprogramm, das ebenfalls an der Mittelstrasse andockt. Die beiden Projektteams arbeiten eng zusammen, um Schnittstellen zu nutzen und die geplanten transdisziplinären Prozesse aufeinander abzustimmen.

Kontakt

Juri Fitz Projektleitung: juri.fitz2@unibe.ch

Gesamtleitung: sabin.bieri@unibe.ch