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Rückblick: RealTransform Workshop – Nachhaltigkeit muss Teil unseres Denkens und Handelns werden.

Wie wird Nachhaltigkeit an Hochschulen nicht zur Zusatzaufgabe, sondern zum selbstverständlichen Teil von Lehre, Forschung und Betrieb? Dieser Frage widmete sich der öffentliche Workshop des Projekts RealTransform am 30. Juni an der Universität Zürich. Mit rund 50 Teilnehmenden aus Wissenschaft, Verwaltung, Lehre und Gesellschaft bot der Tag nicht nur spannende Inputs, sondern auch Raum für ehrliche Reflexion – und den Mut, auch Ungewissheit und Widersprüche in Transformationsprozessen zuzulassen.

Realexperimente: Räume des gemeinsamen Lernens

Im Zentrum des Projekts RealTransform – einer Kooperation von Universität Zürich (UZH, Leading House), Universität Bern (UniBE), Pädagogische Hochschule Bern (PHBern) und der Ostschweizer Fachhochschule (OST) – steht die Frage: Wie können Hochschulen partizipative und transdisziplinäre Räume schaffen, damit unterschiedliche Anspruchsgruppen aus Betrieb, Forschung, Lehre und Studierende gemeinsam ihre Hochschule stärker in Richtung einer Nachhaltigen Entwicklung ausrichten können? Wie können gesellschaftliche Akteure involviert werden? Dabei spielen sogenannte Realexperimente eine zentrale Rolle. Sie verstehen die Hochschulen nicht nur als Orte der Wissensproduktion, sondern als gesellschaftliche Akteurinnen im Wandel – als Organisationen, die sich selbst reflektieren und mitgestalten. Hochschulen werden dabei als reale gesellschaftliche Kontexte verstanden, als Teil einer Transformation.

Dr. Jeannette Behringer (UZH, Leading House), Projektleiterin von RealTransform, betonte: „Wenn man den Whole Institution Approach ernst nimmt, dann ist das keine weiche Reformidee – sondern ein neues Zusammenwirken, eine gemeinsam gestaltete Kooperation von Personen an der Hochschule, die bisher ihr Wissen nicht oder kaum teilen und deshalb auch nicht Neues generieren.“ Im Fokus steht dabei nicht allein die Wissensvermittlung, sondern ebenso die Art und Weise, wie Hochschulen strukturiert, geführt und wahrgenommen werden.

Vom Systemwissen zur Ko-Produktion

Der Workshop wurde durch Dr. Jeannette Behringer (UZH) mit der folgenden Feststellung eröffnete: „Dass Hochschulen für eine Nachhaltige Entwicklung arbeiten, wirkt auf den ersten Blick selbstverständlich  – doch wer es ernst meint, plant eine kleine Revolution.“ Denn Nachhaltigkeit erfordert nicht nur Systemwissen, sondern auch Transformationswissen und Zielwissen – und das in der Organisation selbst. Disziplinen, Curricula, Verwaltungspraxis: Alles steht zur Debatte für Veränderungsprozesse.

An sechs Thementischen wurden konkrete Herausforderungen diskutiert – von der Einbindung Studierender über die Rolle der Verwaltung bis hin zu Fragen von Machtasymmetrien, Ressourcenverteilung und kommunikativen Barrieren. Ein zentrales Fazit: Partizipation und Transformation brauchen Raum, Zeit und Dialog auf Augenhöhe – sowie den Mut, neue Formate zu erproben, wobei die Anerkennung von verschiedenen Wissenskulturen von zentraler Bedeutung ist.

„Culture eats strategy for breakfast“

In einem inspirierenden Input erinnerte Prof. Dr. Thomas Potthast (Universität Tübingen) daran, dass Transformation mehr ist als Strategie: „Wenn Nachhaltigkeit nur als Zusatz oben drauf gedacht wird, scheitert sie. Sie muss Teil unseres Denkens und Handelns werden.“

Anhand des Eisbergmodells beschrieb er die verborgenen Schichten von Organisationskulturen: Neben sichtbaren Strukturen (z. B. Leitbilder, Curricula) wirken tief verankerte Werte, Annahmen und Routinen. Diese zu verändern sei anspruchsvoll – und brauche Experimentierräume, die auch Scheitern zulassen. Er machte deutlich: Hochschulen brauchen keine zusätzliche Strategie – sie brauchen eine Transformation ihrer Grundannahmen, die in Lehre, Forschung, Betrieb und Governance spürbar wird.

Engaged UniBE – inspiriert für mehr

Für das Projektteam der UniBE unter der Leitung von Dr. Lilian Trechsel vom CDE war der Workshop eine wertvolle Gelegenheit, neue Perspektiven kennenzulernen, sich zu vernetzen – und unseren Weg als engagierte Hochschule mit dem Ansatz von Realexperimenten weiterzudenken. Der Austausch bestätigte: Der Wandel hin zu einer nachhaltigen Universität bedingt eine Auseinandersetzung mit der organisationskulturellen Komplexität und gleichzeitige auch ganz praktisch  mit der Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten, reflektieren und Verantwortung teilen.

Nächste Schritte

Im Herbst 2025 starten an den beteiligten Hochschulen (UZH, UniBE, PHBern, OST) erste Realexperimente. Sie sollen zeigen, wie Veränderungen konkret angestossen werden können – in Studium, Verwaltung, Betrieb, Forschung und im Dialog mit der Gesellschaft.

Engaged UniBE freut sich, Teil dieses Prozesses zu sein – und wird in einem eigenen Beitrag reflektieren, welche Learnings aus dem Workshop in unsere Arbeit einfliessen.

 

📝 Mehr dazu bald im nächsten Beitrag auf unserer Website.

📣 Demnächst folgen weiteren Einsichten aus dem Projekt RealTransform sowie spannenden Links und Methoden. Stay tuned!

👉 Mehr zum Projekt RealTransform
👉 Bei Fragen: Kontakt Engaged UniBE

Realexperimente: Räume des gemeinsamen Lernens (c)Daphne Bucher
Inspirierenden Input erinnerte Prof. Dr. Thomas Potthast (c)Daphne Bucher
Vom Systemwissen zur Ko-Produktion (c)Daphne Bucher

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Gemeinsam Zukunft gestalten: Rückblick auf den ersten Call von Engaged UniBE

30 Projektideen, viele engagierte Köpfe – der erste Call von Engaged UniBE war ein voller Erfolg. Ein klares Signal für das grosse Interesse an gesellschaftlich relevanter Forschung und Umsetzung.

Mit dem Call Engaged UniBE: Transdisziplinäre Projekte für Nachhaltige Entwicklung hat die Universität Bern ein deutliches Zeichen gesetzt: Für Wissenschaft, die über den Campus hinaus wirkt. Für Zusammenarbeit mit Gesellschaft, Politik, Wirtschaft – und für eine Universität, die Verantwortung übernimmt.

Im Zentrum standen Projekte, die wissenschaftliches Wissen in konkretes Handeln übersetzen und gemeinsam mit gesellschaftlichen Partnerinnen nachhaltige Lösungen entwickeln. Eingereicht wurden 30 Projektanträge mit Beteiligung aus verschiedenen Fakultäten und Zentren sowie über 40 Universitätsangehörigen – in enger Zusammenarbeit mit Stiftungen, NGOs, Naturparks und weiteren Akteurinnen aus der Zivilgesellschaft.

Die ausgewählten Projekte erhalten eine Förderung über maximal drei Jahre – mit dem Ziel, in dieser Zeit Impulse für die nachhaltige Transformation in Stadt und Region zu setzen.

Nach einem mehrstufigen Evaluationsverfahren hat das Gremium nun die Entscheidung getroffen. Neben einem klaren Fokus auf Wirkung, Transdisziplinarität und Klimarelevanz spielten auch Aspekte wie Innovation, Partizipation und Bildung für Nachhaltige Entwicklung eine zentrale Rolle.

Was kommt jetzt?

Die ausgewählten Projekte starten im Herbst 2025. In Begleitung von Workshops, Vernetzungsformaten und Kommunikationsmassnahmen sollen sie nicht nur vor Ort wirken, sondern auch Inspiration für weitere Initiativen sein.

Wir gratulieren allen geförderten Projekten herzlich und danken allen Beteiligten für ihr grosses Engagement. An dieser Stelle auch ein grosses Danke an alle, deren Projekte nicht berücksichtigt werden konnten – viele spannende Ideen werden uns sicher an anderer Stelle wieder begegnen.

Engaged UniBE bleibt dran – mit neuen Formaten, Calls und Anlässen. Gemeinsam gestalten wir Zukunft.

📬 Bei Fragen oder für Austauschideen: engaged@unibe.ch

Zusammenfassung Call Engaged UniBE
Kurzbeschreibungen der ausgewählten Projekte - Call Engaged UniBE

8. - 12. September 2025

Summer School in Design Thinking: Von Ideen zu lokalen Lösungen

8. - 12. September 2025, Bern

Vom 8. bis 12. September 2025 arbeiten Sie im Team mit anderen Studierenden an realen gesellschaftlichen Herausforderungen, die von lokalen Organisationen eingebracht werden – praxisnah, kreativ und mit echtem Impact.

Interessiert? Die Anmeldung ist ab 30.05.2025 auf KSL möglich.

Zur Anmeldung

22. Oktober 2025

«Welche Rolle spielen Universitäten in unserer heutigen Gesellschaft?» mit Professorin Dr. Heike Mayer, Vizerektorin Qualität und Nachhaltige Entwicklung

Wissenschaftler:innen der Uni Bern sprechen bei über aktuelle und gesellschaftlich relevante Themen. Im ungezwungenen Rahmen eines Apéros treten sie mit den Gästen in einen Dialog, bieten Raum für Fragen, Austausch von Ideen und Gedanken. Das Gespräch mit Prof. Dr. Heike Mayer wird moderiert von Professor em. Dr. Achim Conzelmann. Das Wissenschafts-Apéro ist eine Co-Produktion der «Engaged University» Bern und des Begegnungsortes. Mehr Infos hier!

Call Engaged UniBE

Sonnenaufgang auf der grossen Schanze mit Blick auf die Stadt Bern

Transdisziplinäre Projekte für Nachhaltige Entwicklung

Das Vizerektorat Qualität und Nachhaltige Entwicklung ruft zur Einreichung von Projekten auf, die im Einklang mit der Roadmap Klima 2030 stehen. Gesucht werden innovative Projekte, die transdisziplinäre Methoden anwenden, um Klimaschutz zu fördern und gesellschaftliche Akteur*innen in der Region Bern auf neue und wirkungsvolle Weise einzubinden.

Zur Ausschreibung

Publikation

Forschende haben verschiedene Hüte auf

Rollen von Forschenden in der Gesellschaft

Die Wissenschaft trägt in verschiedenen Funktionen zur gesellschaftlichen Entwicklung bei. Das Webportal zeigt auf, welche Rollen Forschende dabei einnehmen können, und bietet Ansätze, diese zu reflektieren.

Die Erwartungen darüber, welche Funktionen die Wissenschaft in der Gesellschaft haben soll, gehen auseinander und werden teils hitzig debattiert. Es ist wichtig, dass sich Forschende bewusst sind, an welchen gesellschaftlichen Zielen sich ihre Arbeit ausrichtet und welche Rollen sie dabei einnehmen. So können sie diese aktiv ausüben, mit Erwartungen umgehen und ihren Verantwortungsbereich abstecken. Rollendiversität macht die wissenschaftliche Arbeit potenziell wirksamer.

Zum Artikel

Bisherige Veranstaltungen

30. Juni 2025

Workshop RealTransform: Hochschulkultur für Nachhaltigkeit

Wie können Hochschulen Räume schaffen, in denen transdisziplinär und partizipativ an einer nachhaltigen Zukunft gearbeitet wird – gemeinsam mit Wissenschaft, Verwaltung, Studierenden und Gesellschaft? Genau diesen Fragen widmet sich der öffentliche Workshop im Rahmen des Projekts RealTransform, der Raum für Inspiration, Austausch und Mitgestaltung bietet. Mehr Infos hier!

21. Mai 2025

Nachhaltigkeitstransformationen: vom Wissen zum Handeln» mit Professor Dr. Peter Messerli, Wyss Academy for Nature

Am 21. Mai fand das Wissenschaftsapéro, eine Co-Produktion der Engaged UniBE und des Begegnungsortes «Altes Pfarrhaus» in Muri, statt zum Thema «Nachhaltigkeitstransformationen: vom Wissen zum Handeln» mit Professor Dr. Peter Messerli von der Wyss Academy for Nature.

Wir danken allen Teilnehmenden für den interessanten und abwechslungsreichen Abend und freuen uns auf das nächste Wissenschaftsapéro.

12. März 2025

Prof. Dr. Dr. Klaus Beisbart in Diskussion mit verschiedenen Gästen

«KI denken. Eine Zukunftstechnologie aus philosophischer Sicht» mit Professor Dr. Dr. Claus Beisbart vom Institut für Philosophie.

Am 12. März fand der erste Wissenschaftsapéro, eine Co-Produktion der Engaged UniBE und des Begegnungsortes «Altes Pfarrhaus» in Muri, statt. Professor Dr. Dr. Claus Beisbart vom Institut für Philosophie referierte zum Thema «KI denken. Eine Zukunftstechnologie aus philosophischer Sicht.» und diskutierte anschliessend mit dem Publikum. Wir danken allen Teilnehmenden für den interessanten und abwechslungsreichen Abend und freuen uns auf das nächste Wissenschaftsapéro am 21. Mai.

20. Januar 2025

🌍 Stärkung der Nachhaltigkeitskultur an Schweizer Hochschulen

Am 20. Januar 2025 startete das spannende hochschulübergreifende Projekt "RealTransform: Reallabore als Transformationsräume für nachhaltige Entwicklung in Hochschule und Gesellschaft". In den kommenden Monaten werden wir die Weichen für Realexperimente stellen, die den Start für Reallabore bedeuten können.

Dr. Lilian Julia Trechsel, Jonas Niederberger und Dr. Claudia Saalfrank freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Dr. rer. pol. Jeannette Behringer, Linde Warland von der Universität Zürich, Dr. Sarah-Jane Conrad, Dr. Moritz Gubler und Nina Simonett von der Pädagogischen Hochschule Bern, Dr. Clemens Mader, Prof. Dr. Mark Krieger und Dr. Christoph Küffer von der Ostschweizer Fachhochschule, Dr. Stefan Müller vom td-net | Network for Transdisciplinary Research und Leonie Barnsteiner vom Verband der Studierenden der Universität Zürich und die damit verbundenen Chancen für nachhaltige Entwicklung. 🚀

 

 

3. Dezember 2024

Synergien zwischen Gesellschaft und Universität

Anfang Dezember trafen sich Vertreter*innen der Länggasse, der Gemeinde Köniz, des Naturparks Diemtigtal und der Universität Bern, um Projekte und zentrale Punkte der transdisziplinären Zusammenarbeit zu besprechen.

Der Workshop fand "am Tor des Diemtigtals" in den Räumlichkeiten des Naturparks Diemtigtal in Oey statt,

 

 

24. Oktober 2024

Eröffnung Ideenlabor - Ein kreativer Ort für Engaged UniBE

Am 24. Oktober eröffneten Hugues Abriel (Vizerektor Forschung und Innovation), Elmar Anhalt (Dekan der Phil.-hum. Fakultät) und Sébastien Hug (Leiter Innovation Office) das Ideenlabor der Universität Bern.

Das Ideenlabor an der Fabrikstrasse ist ein offener Projekt- und Kreativraum, der allen Studierenden, Forschenden und Mitarbeitenden der UniBE kostenlos zur Verfügung steht.


Ein inspirierender Ort für #EngagedUniBE!

22. August 2024

Erster Austausch mit der Stadt Thun

Virginia Richter, Rektorin der Universität Bern, und Raphael Lanz, Stadtpräsident der Stadt Thun, tauschten sich an der Klausur der Universitätsleitung am wunderbaren Thunersee über das Projekt Engaged UniBE aus.

21. Mai 2024

Vier Personen stehen vor einer Flichart und diskutieren

Konzept Engaged UniBE

Das Konzept Engaged UniBE: Förderung Nachhaltiger Entwicklung an der Universität Bern wurde am 21. Mai von der Universitätsleitung genehmigt. Das Konzept legt den Fokus auf die Weiterentwicklung Nachhaltiger Entwicklung an der Universität Bern (UniBE) und wurde in Zusammenarbeit mit Vertreter*innen der Fakultäten, der Zentren, der Stände und des Zentralbereichs sowie dem Vizerektorat Qualität und Nachhaltige Entwicklung (VRQ) erarbeitet.

21. März 2024

Lehrer Personen stehen vor einer FlipChart und diskutieren

Kick-off Engaged UniBE

Ende März 2024 fand das erste Treffen der Arbeitsgruppe «Engaged University» statt. Vertreter*innen der Fakultäten, der Zentren, der Stände und des Zentralbereichs entwickeln gemeinsam mit dem Vizerektorat Qualität und Nachhaltige Entwicklung (VRQ) das Konzept einer Engaged UniBE, das den Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung der Nachhaltigen Entwicklung an der Universität Bern legt.